Montag, 23. November 2015

»Hier steht eine Revolution bevor« − Das Geheimnis ewiger Energie

»Hier steht eine Revolution bevor« − Das Geheimnis ewiger Energie

Markus Gärtner

Erfolgsautor Andreas von Rétyi hat ein neues, fesselndes Buch geschrieben. Im Mittelpunkt stehen der bis heute geheimnisumwitterte Johann Bessler und sein unfassbares Ewigkeits-Rad. Hat Bessler schon vor langer Zeit die geniale Lösung für alle Energieprobleme unserer Welt gefunden? Bereits vor über 200 Jahren präsentierte der mysteriöse deutsche Erfinder einer verblüfften Öffentlichkeit erstmals das einzigartige Rad, das von unsichtbaren Kräften getrieben wurde. Es schien für alle Ewigkeit zu laufen.

Selbst die größten Gelehrten der Zeit fanden keine Erklärung. Von Rétyi versucht in seinem packenden Buch, diesem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Markus Gärtner hat mit ihm über sein neues Werk gesprochen.


Herr von Rétyi, nach Ihrem Buch »Energie ohne Ende« widmen Sie sich wieder dem Energie-Thema. Handelt es sich um eine Fortsetzung des ersten Buches? Und wie sind Sie überhaupt dazu gekommen, über die brandaktuelle und vielfach brisante Energiethematik zu schreiben?
von Rétyi: Kurz gesagt: Weil auch hier Wissen und Wahrheit unterdrückt wurden und nach wie vor unterdrückt werden. Schon viele geniale Erfinder wurden aus eher niederen Interessen heraus als Fantasten verschrien. Sie wurden verfolgt und angegriffen. Gewisse Kreise wollten deren Arbeit vollends vernichtet sehen. Bis heute.

Dieses wichtige Thema ist weitaus vielschichtiger als man auf den ersten Blick meinen könnte. Bei meinen beiden aktuellen Arbeiten handelt es sich aber um zwei inhaltlich grundverschiedene Bücher. Der Schwerpunkt meines ersten Buches liegt auf modernen Alternativen zu den fragwürdigen Mainstream-Projekten.
Es beschäftigt sich mit mehr als erstaunlichen Lösungen verfemter Denker und zeigt sehr aktuelle Ideen auf. Auf verständliche Weise beschreibt es auch ungeahnte Möglichkeiten, wie sie eine »neue« Physik bietet, die teils bereits durch erfolgreiche Experimente bestätigt wird. Natürlich stehen sie unter dem Beschuss der etablierten Forschung. Aber hier steht eine Revolution bevor.

In Ihrem neuen Buch machen Sie quasi eine Zeitreise von zwei Jahrhunderten …
von Rétyi: Mein neues Buch zum Geheimnis ewiger Energie greift eine einzigartige Geschichte auf, die bereits lange zurückliegt, aber aktuell ist, wie wohl nie zuvor. Im 18. Jahrhundert baute der deutsche Erfinder Johann Bessler, auch als »Orffyreus« bekannt, mehrere unfassbare Räderwerke, die scheinbar auf ewig zu laufen schienen. Selbst der große Universalgelehrte Leibniz war fasziniert von dieser Konstruktion und fand keine Erklärung.

Diese Räder absolvierten trotz strengster Kontrolle durch unabhängige Prüfer jeden noch so harten Dauertest und liefen über Wochen hinweg. Niemand konnte das erklären. Ich versuche auch, diesen einmaligen Fall in das Umfeld von ungewöhnlichen Erfindungen vor und nach Bessler einzubetten. Insgesamt wird daraus eine ganz eigene Zeitreise zu einem faszinierenden und unterdrückten Kapitel der Geschichte um ewige Energie.

Was glauben Sie, hat der geheimnisvolle Johann Bessler ein echtes Perpetuum mobile erfunden?
von Rétyi: Das glaubte schon Leibniz nicht. Und auch heute bleibt für ein echtes Perpetuum wohl definitiv kein Raum. Nein, das also sicher nicht. Bis heute haben sich Erfinder, Ingenieure, Wissenschaftler und interessierte Einzelpersonen den Kopf über Besslers Geheimnis zerbrochen. Es gibt hoffnungsvolle Ansätze, teils auch hochtrabende Lösungsansprüche, aber natürlich muss so etwas dann auch in der Praxis funktionieren.

Das konnte meines Wissens bis heute nirgends wirklich nachgewiesen werden. Aber genau das macht die Sache noch viel spannender. Wer offen an das Thema herangeht, wird wohl davon ausgehen müssen, dass Bessler den Kampf um die ewige Energie gewonnen hat. Nur wollen dasviele eben nicht wahrhaben.

Wer war dieser Johann Bessler eigentlich, und wie kann seine Energielösung ausgesehen haben?
von Rétyi: Bessler war ein vielseitig begabter Mann, der das Wissen seiner Zeit wie ein Schwamm in sich aufsog und keine Gelegenheit verstreichen ließ, sein Ziel zu erreichen – das ewig laufende Rad. Er wurde vielfach als Hochstapler verhöhnt. Doch niemand konnte ihm Betrug nachweisen. Viele wollten ihm schaden. Aber seine Gegner mussten hierfür selbst zur Manipulation greifen, um Bessler in ein schlechtes Licht zu rücken, während sich etliche große Gelehrte fasziniert von der Erfindung des Orffyreus zeigten.

Wohin gehen die Vermutungen bezüglich der Energiequelle?
von Rétyi: Dieser Mann nutzte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Gravitationskraft für sein Rad. Und die ist in ihrem innersten Wesen bis heute noch unverstanden. Doch lassen Besslers kryptische Andeutungen weit mehr vermuten. Gerade die aktuelle Forschung lässt hier gleich einige Möglichkeiten denkbar erscheinen. Die Physik legt verborgene, universell vorhandene, schier unerschöpfliche Energiequellen nahe, die nur endlich zugänglich gemacht werden müssen.

Die Geschichte um Orffyreus liegt Jahrhunderte zurück – hat sie für uns heute noch Bedeutung?
von Rétyi: Ja, auf jeden Fall. Und ja, es ist wirklich eine alte Geschichte. Gerade das ist so faszinierend daran. Bessler starb Ende 1745, die Vorführung seines ersten Rades fand im Jahr 1712 statt und liegt somit über 300 Jahre zurück. Das gesamte Szenario bettet sich in ein Umfeld, das sehr zurückhaltend gesagt, weitaus mehr als 200 Jahre in die Vergangenheit reicht. Und doch, gerade angesichts der modernen Entwicklungen auf dem Gebiet alternativer Energien, vor allem zur Nutzung von Vakuumenergie, könnte das Thema gar nicht aktueller sein.

Fand schon Bessler die Lösung aller Energieprobleme dieser Welt?
von Rétyi: Bessler kannte sie höchstwahrscheinlich tatsächlich schon, was ihn so wichtig werden lässt. Und nicht zu vergessen, wir schwimmen in einem riesigen Ozean sichtbarer, aber auch unsichtbarer Energie. Der Kosmos ist voll davon, unsere gesamte Erde wird geradezu übersättigtmit Energie von außen. Nur verpufft fast alles davon ungenutzt, sieht man von einigen kaum überzeugenden Versuchen auf dem Sektor erneuerbarer Energien ab. Da kündigen sich ganz andere Alternativen an.

Welche könnten das sein?
von Rétyi: Natürlich darf man nicht jede Behauptung zu alternativen Energiekonzepten glauben. Aber einzelne Erfinder haben teils sogar bereits sehr überzeugende Praxis-Ergebnisse vorgelegt. Diese demonstrieren, dass sich der Energie-Ozean wirklich effektiv anzapfen lässt – und auch: wie das realisierbar wird. Bereits Bessler kann den Schlüssel liefern. Allerdings gibt es auch machtvolle Personenkreise, denen solche neuen, extrem preisgünstigen − teils sogar kostenlosen universellen Energiequellen − ein Dorn im Auge sind. Sie wollen nicht, dass entsprechende Informationen publik werden. Und genau das muss sich ändern!


Andreas von Rétyi; Das Geheimnis ewiger Energie; Gebunden, 256 Seiten, zahlreiche Abbildungen; Verlag: Kopp Verlag; Artikelnummer: 942700; Preis: 19,95 €; Versandkostenfrei in Europa, inkl. MwSt.





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Kostenlose Energie für die Zukunft: »Fachwelt« schweigt Lösungen tot

Kostenlose Energie für die Zukunft: »Fachwelt« schweigt Lösungen tot

Andreas von Rétyi

Kürzlich veröffentlichten Wissenschaftler der amerikanischen Stanford-Universität eine neue Studie, wie die üblichen fossilen Brennstoffe vollständig durch saubere, erneuerbare Energie ersetzt werden könnten. Der Übergang soll bis zum Jahr 2050 erreicht sein. Das alles klingt recht gut, doch zeichnen sich mittlerweile ganz andere Technologien ab, die alles bislang Dagewesene in den Schatten stellen. Allerdings schweigen sich Medien und Fachwelt darüber im »stillsten Einklang« komplett aus.

Der Anreiz lautet: 100 Prozent erneuerbare Energie. Das gilt natürlich vielen Forschern auf diesem Gebiet als erklärtes Klassenziel. Sie wollen die alten, schmutzigen Energieträger abschaffen und durch saubere Quellen ersetzen, die grundsätzlich in schier unerschöpflicher Menge vorhanden sind – Solarenergie, Wind- und Wasserkraft. Die damit verbundenen Konzepte scheinen realitätsnah, bodenständig und überaus sinnvoll mit Blick auf die Zukunft der Menschheit. Daher wundert sich prinzipiell (fast) niemand, dass die Energie-Diskussion vorwiegend in diese eine Richtung geführt wird.
Technisch umsetzbar sind diese Pläne laut vielzitierter Expertenmeinung gegenwärtig allesamt, und genau das zeichnet sie zunächst einmal ganz besonders aus. Eine neue Studie unter Leitung des US-Bau- und Umweltingenieurs Professor Mark Z. Jacobson von der Stanford-Universität zeigt anhand theoretischer Erwägungen auf, wie sich der große Plan bis zum Jahr 2050 für die gesamten Vereinigten Staaten umsetzen ließe.

Genauer gesagt entwickelte die Forschergruppe hierzu 50 einzelne Pläne, jeweils maßgeschneidert auf einen spezifischen US-Staat, um den unterschiedlichen Bedingungen gerecht zu werden. In jedem Fall verlangen diese Pläne aggressive Veränderungen in der Infrastruktur sowie in der Art und Weise, wie wir heute mit der Energie umgehen. Jacobson sieht die größten Hindernisse nicht nur in Gesellschaft und Politik. Auch die Industrie müsse erst einmal bereit sein, sich auf die massiven Veränderungen einzulassen. Damit hat er gewiss sehr Recht. »Indem man zeigt, dass das alles technisch und ökonomisch machbar ist,« so hofft Jacobson, »könnte diese Studie die Barrieren auf dem Weg zu einer groß angelegten Umwandlung herabsetzen«.

In kurzen Worten ausgedrückt, arbeitete Jacobsons Gruppe zunächst einmal heraus, wie es um die Energiebedürfnisse in den einzelnen US-Staaten bestellt ist und versuchte dazu auch Prognosen für die nächsten Jahrzehnte zu stellen. Die Forscher überprüften jeweils vier große Sektoren: Privathaushalte, Handel, Industrie sowie Transport, um dazu auch die herkömmlichen Energiequellen zu analysieren. Kohle, Öl, Gas und Kernkraft sollen in dem Prozess komplett durch erneuerbare Energien ersetzt, und die Energie in Form von Elektrizität zur Verfügung gestellt werden.

Damit müssten auch sämtliche Fahrzeuge, wie sie heute auf den Straßen unterwegs sind, elektrisch gespeist werden, doch generell – ob nun im kleinen Haushalt oder in der großen Industrie – sei dies durch Integration bereits bestehender Technologie möglich, bei deutlicher Energieersparnis, die in der neuen Studie mit rund 39 Prozent beziffert wird. Wesentlich wurde für Jacobsons Gruppe dann natürlich auch die individuelle Festlegung der geeignetsten Quellen für das neue elektrische Netz. Also erstellten der Stanford-Professor und seine Kollegen für jeden US-Staat entsprechende Karten mit Informationen über die durchschnittlich eintreffende Sonnenstrahlung, über Windstärken oder auch verfügbare geothermische Energie.

Bis zum Jahr 2030 könnten laut der Studie rund 80 Prozent des Übergangs geschafft sein, zum Jahr 2050 wäre Vollständigkeit erreicht. In einigen Staaten würde die Umstellung wegen der günstigen Bedingungen relativ zügig vonstattengehen, andernorts jedoch mehr Zeit in Anspruch nehmen. So seien Iowa und South Dakota gut gerüstet, da sie bereits jetzt nahezu 30 Prozent ihrer elektrischen Energie aus Windkraft erzeugten. Jacobson betont, dass in jedem Staat nur ein halbes Prozent der Gesamtfläche mit Solarpanelen oder Windturbinen ausgestattet werden müssten, um das Ziel zu erreichen.

Der Professor verweist gerne auf die Vorteile des Wandels – angesichts der steigenden Kosten fossiler Brennstoffe sowie der Auswirkungen auf Klima und Gesundheit. Die Umstellung auf erneuerbare Energien werde hingegen die Kosten konventioneller Systeme halbieren, neue Arbeitsplätze schaffen, die Preise für Brennstoffe stabilisieren, die schädlichen Emissionen der Vereinigten Staaten eliminieren und durch Luftverschmutzung verursachte gesundheitliche Probleme reduzieren. Jedes Jahr sterben laut Jacobson rund 63 000 Menschen wegen entsprechender Atemprobleme.

Doch ganz so glatt dürfte der Umbruch kaum verlaufen, vor allem auch, weil die stets propagierten erneuerbaren Energien kaum mehr als eine Übergangslösung darstellen können. Und dies aus mehreren Gründen. So sauber und perfekt, wie oft und gerne suggeriert, sind die »Erneuerbaren« bei näherem Hinsehen leider nicht. Vielfach gibt es genau dort Probleme, wo zunächst niemand damit gerechnet hätte.

Allein, was die Windkraft angeht, tauchen schnell so manche Schwierigkeiten auf. Schon vor Jahren haben Wissenschaftler des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Rahmen einer Studie darauf hingewiesen, dass in immer größerer Zahl aufgestellte Windkraftturbinen zu Veränderungen des Klimas führten. Die Atmosphären-Forscher erklärten: Würden die Windturbinen lediglich zehn Prozent des US-Energiebedarfs abdecken, würde die Temperatur durch die fortwährende Aufnahme von Windenergie über dem Land um rund ein Grad Celsius zunehmen.

Forscher der Aberdeen-Universität brachten im Jahr 2013 noch einen ganz anderen, verblüffenden Aspekt von Windkraftnutzung zur Sprache. Sie stellten ein scheinbares Paradoxon fest: Große Windkraftwerke in Großbritannien setzen genauso viel Kohlendioxid frei wie herkömmliche Brennstoffe. Wie kann das nur (schief)gehen? Die bevorzugt für die Windkraftwerke genutzten Hochland-Torfböden Großbritanniens bilden hervorragende Kohlendioxidspeicher – von mindestens 3,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff ist da die Rede.

Durch das Anlegen von Straßen und die schweren Fundamente für die Windräder ändert sich vieles. Wenn das Land trockengelegt wird, verliert der Boden zusammen mit der Feuchtigkeit auch die Speicherfunktion, Kohlendioxid wird freigesetzt. Die vermeintlich getroffenen Vorsorgemaßnahmen, wie sie von der Industrie angesprochen werden, dürfen laut Auskunft der schottischen Wissenschaftler getrost als blanke Floskeln betrachtet werden. Das Thema ließe sich ausweiten, sowohl hinsichtlich der Windkraft als auch anderer erneuerbarer Energiequellen. Schnell aber wird klar, dass die Nachteile oft verschwiegen werden.


Verschwiegen werden aber auch andere, viel weiterreichende Lösungsansätze. Nicht, dass alle von ihnen schnell umgesetzt werden könnten. Doch sind sie potenziell von einer so gewaltigen Konsequenz, dass auf diesem Sektor bislang von Einzelnen geleistete Pionierarbeit mit aller Kraft gefördert und vorangetrieben werden müsste. Nur, in der Praxis geschieht rein gar nichts, außer, dass führende Köpfe auf dem Gebiet reinrassig revolutionärer Konzepte zu sauberen und unerschöpflichen Energiequellen in ein Kreuzfeuer der Kritik geraten und sogar in ihrer Arbeitbehindert werden. Dabei geht es hier nicht um abgedrehte Fantasten, sondern vielfach um sehr fähige Wissenschaftler und Ingenieure, deren unabhängig erzielte Ergebnisse allerdings ein gewaltiger Dorn im Auge der Industrie sein müssen.

Einige utopisch anmutende Konzepte aber von vornherein nur wegen ihrer »Unglaublichkeit« und »Abstrusität« zu verwerfen, könnte ein fataler Fehler sein. So auch im Fall einer heiß umstrittenen Entdeckung des amerikanischen Arztes, Elektroingenieurs und Erfinders Randell L. Mills, für den sich bereits vor Jahren sogar die US-Raumfahrtbehörde NASA zu interessieren begann. Mills beschreibt einen besonderen Zustand des Wasserstoffatoms, in dem Elektronen sehr wesentlich unter den physikalisch definierten Grundzustand fallen, wodurch Energie frei wird – mehr als bei einer chemischen Wasserstoffverbrennung, aber weniger als bei einer Kernreaktion.

Die winzigen H-Atome, die dabei entstehen, bezeichnet Mills als »Hydrinos«. Wissenschaftler sträuben sich in aller Regel gegen diese Darstellung, da die etablierte Physik nur eine Lösung für den Grundzustand des H-Atoms liefere; insbesondere enthalte sie keine Hydrino-Lösung. Doch einige Fachleute halten das Thema durchaus für diskussionswürdig. Der belgische Physiker Jan Naudts will der Hydrino-Theorie eine Chance geben und glaubt sogar, sie ließe sich in die anerkannten Modelle einbinden. Außerdem hält er die allgemeinen Streitereien für typisch – eine solche Diskussion trete immer dann zutage, wenn eine neue Theorie sich durchsetzen muss.

Bezeichnend ist hierzulande auch die Art und Weise, wie mit den erstaunlichen Ergebnissen des Physik-Professors Claus Turtur verfahren wird. Seine Grundlagenexperimente verweisen klar auf Möglichkeiten, die (auch von der etablierten Physik geforderte) Energie des Vakuums anzuzapfen, jene überall im Universum vorhandene Raumenergie. Doch was nicht sein darf, kann auch nicht sein, und entsprechend durfte der von Professor Turtur präsentierte Raumenergie-Konverter ebenfalls nicht sein. So folgten übersteigerte Forderungen von Fachkollegen, die Versuche unter allen möglichen Extrembedingungen zu wiederholen.

Dies wohl vor allem nur deshalb, um ein unbequemes, nicht wirklich ins Bild passendes Problem vom Tisch zu bekommen. So sollte das Experiment unter Weltraumbedingungen durchgeführt werden, direkt in der Schwerelosigkeit, während gleichfalls empfohlen wurde, weitere Versuche auch in Anwesenheit sehr starker Gravitationsfelder zu wiederholen. Irgendwann einmal vielleicht beim Riesenplaneten Jupiter. Sicher, am besten in einer sehr fernen Zukunft!

Zu viel steht auf dem Spiel, etablierte Konzepte werden nicht so schnell über den Haufen geworfen. Hinzu kommt auf dem großen Parkett auch noch ein weiterer Faktor: Überall kostenfrei verfügbare Raumenergie ließe die Menschen unabhängig werden, und das dürften ganz bestimmte Kreise gewiss nicht begrüßen.

Die teils dramatischen Vorgänge rund um die Raumenergie erinnern ein wenig an die Geschichte um den unglücklichen Erfinder Johann Bessler, der ein vermeintliches Perpetuum mobile fand, dessen Energiequelle nie gefunden werden konnte. Seine Räder liefen monatelang ununterbrochen, selbst nachdem sie versiegelt und streng kontrolliert worden waren.

Die größten Gelehrten der Zeit waren fasziniert und rätselten, ohne die Lösung zu finden. Der Erfinder nahm sein Geheimnis trotz einiger kryptischer Andeutungen mit ins Grab. Bis heute bleibt der Mechanismus ein Mysterium, das niemand nachweislich aufklären konnte. Bessler, nur ein Scharlatan, alles nur ein Märchen?

Mag sein, dass auch die Experimente mit Hydrino-Energie und Raumenergie-Konvertern für manchen Zeitgenossen kaum anders als ein schönes, modernes Energiemärchen erscheinen, doch wäre dies nicht das erste vermeintliche Märchen, das nur deshalb wahr wird, weil Einzelne fest von der Richtigkeit ihrer gewagten Ideen überzeugt waren, weil kühne Visionen und entbehrungsreiche Pionierarbeit zum unerwarteten Durchbruch führten. Vielleicht wiederholt sich die Geschichte hier nun ein weiteres Mal.




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Schwedische Forscher: Neue Energiequelle entdeckt?

Schwedische Forscher: Neue Energiequelle entdeckt?

Andreas von Rétyi

Wissenschaftler der Universität Göteborg, Schweden, berichten jetzt, eine neue Energiequelle gefunden zu haben, mit der sich kleine und sichere Fusionsreaktoren nach einem bislang ungenutzten Prinzip betreiben ließen. Die Entdeckung belegt zumindest eines: Es existieren viele verblüffende Wege, Energie zu gewinnen. Und immer wieder werden unerwartete Möglichkeiten offengelegt. Manche Erfindungen sind allerdings auch so revolutionär, dass sie entweder gar nicht verstanden oder aber von einer mächtigen Lobby unterdrückt werden.

Eine Forschergruppe der Universität Göteborg ist überzeugt: Fusionsenergie kann bald in kompakten Reaktoren gewonnen werden – auf eine ganz andere Weise als bisher. Die Wissenschaftler versprechen umweltfreundliche Wärmeerzeugung und preisgünstigen Strom.

In wenigen Jahren schon seien entsprechende Generatoren einsatzbereit. Und wie so oft, bietet sich auch hier die alte, lebenserhaltende »Wundersubstanz« Wasser als Energiequelle an. Gerade Wasserstofftechnologie hält kurzfristig vielversprechende Ansätze bereit, selbst wenn Visionäre sie sicherlich nur als eine von vielen Möglichkeiten betrachten, gleichsam als Übergangstechnologie zu weit ungewöhnlicheren und revolutionären Konzepten, wie sie sich heute schon abzeichnen.

So bewegt sich die Wissenschaft bei der Fusion zwar noch auf ziemlich konservativem Terrain, dennoch überzeugen die bisherigen Ergebnisse der aktuellen Großprojekte keineswegs. Nicht umsonst wurden Fusions-Forschungsreaktoren als »Milliardengrab« bezeichnet. Die Göteborger Physiker wollen aber einen anderen Weg gehen. In einer Kollaboration mit isländischen Wissenschaftlern haben sie neue Arten von Fusionsprozessen untersucht.

Fusion von Kernteilchen bietet sich grundsätzlich zur Energiegewinnung an, da wegen der niedrigen Bindungsenergien verhältnismäßig hohe Energiemengen freigesetzt werden. Die neue Technologie hätte allerdings einige Vorteile.

Beim Prozess entstehen im ultradichten Schwerwasserstoff gegenüber den herkömmlichen Abläufen fast keine Neutronen, sondern schnelle, schwere »Elektronen«, genauer gesagt Myonen, die über etliche ähnliche Eigenschaften verfügen wie Elektronen.

Nur sind die Myonen rund 200-mal massereicher. Leif Holmlid, emeritierter Professor der Universität Göteborg, betont den Unterschied zu üblichen Kernreaktionen: »Das ist ein bemerkenswerter Vorteil im Vergleich zu anderen nuklearen Fusionsprozessen, wie sie sich in anderen Forschungseinrichtungen derzeit in Entwicklung befinden, da die bei solchen Prozessen erzeugten Neutronen gefährliche Blitzverbrennungen verursachen können.«

Die neue Methode kann in kleinen, laserbefeuerten Fusionsreaktoren stattfinden, die mit schwerem Wasserstoff (Deuterium) betrieben werden. Der Schwerwasserstoff findet sich reichlich in gewöhnlichem Wasser und kann recht leicht extrahiert werden. Im Gegensatz zum überschwerenWasserstoff Tritium ist Deuterium nicht radioaktiv ‒ selbstverständlich ein entscheidender Vorzug. Tritium hingegen dürfte beim Betrieb groß dimensionierter Fusionsreaktoren mit magnetischem Einschluss des Plasmas unabdingbar sein. Im Konzept der Göteborger Forscher wäre dies eben nicht der Fall.

Holmlid kommentiert: »Ein eindeutiger Vorteil der beim neuen Prozess erzeugten schnellen, schweren Elektronen besteht darin, dass sie elektrisch geladen sind und daher unmittelbar elektrische Energie liefern können. Die Energie der Neutronen, die sich bei anderen Arten nuklearer Fusion in großer Menge ansammeln, lässt sich nur schwer handhaben, da Neutronen nicht geladen sind. Diese Neutronen besitzen hohe Energie und sind für lebende Organismen äußerst schädlich, während die schnellen, schweren Elektronen wesentlich weniger gefährlich sind.«

Neutronen sind gleichsam die »wilden Pferde« jener Prozesse, sie lassen sich schwer abbremsen und verlangen nach meterdicken Einfassungen der Reaktoren. Myonen hingegen zerfallen schnell in gewöhnliche Elektronen, Anti-Elektronneutrino sowie Myonneutrino.

Die Forschungen unterstreichen, dass die Entwicklung kleinerer und einfacherer Fusionsreaktoren möglich ist. Selbst, wenn mittlerweile weitaus effektivere Ansätze und Konzepte bekannt sind, dürften Erkenntnisse, wie sie aus den aktuellen Arbeiten der schwedischen Physiker hervorgehen, einen wichtigen nächsten Schritt darstellen.

Und sie widerlegen Skeptiker, die einem starren Schema folgend vorzugsweise ausgetretene Pfade verfolgen und in der Regel ausgerechnet vom Aussterben bedrohte »Dinosaurier-Konzepte« favorisieren, während doch wirklich interessante Alternativen bestehen.

Man muss in diesem Kontext nur an die zahlreichen Ideen denken, Energien des Wasserstoffs wirklich erschöpfend zu nutzen, und fühlt sich natürlich ebenso an die 1948 vom russischen Physiker Andrei Sacharow erstmals vorgestellte Möglichkeit einer myonenkatalysierten Fusion (»kalten Fusion«) mit ihrer sehr interessanten, facettenreichen Geschichte erinnert, natürlich ebenso an die vielen Weiterentwicklungen, auch hinsichtlich niederenergetischer Kernreaktionen. Auf diesem Gebiet dürften noch viele unerwartete Erkenntnisse und Enthüllungen folgen!









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Geheimnisvolles Signal aus dem All: Hinweis auf Parallel-Universum?

Geheimnisvolles Signal aus dem All: Hinweis auf Parallel-Universum?

Andreas von Rétyi

Im tiefsten Hintergrund des Kosmos stießen Weltraumforscher auf ein bisher verborgenes, sehr ungewöhnliches Signal, das sich als sensationelle Botschaft entpuppen könnte – als Hinweis auf den kurzzeitigen Kontakt mit einem Parallel-Universum. Was nach Science-Fiction klingt, wird derzeit von Wissenschaftlern zunehmend und ernsthaft diskutiert.

Der Kontakt muss gleich am Anfang der Welt stattgefunden haben. Zwar streiten sich die Gelehrten heute noch, ob es jenen Anfang wirklich gab oder nicht; zwar kann es auch sein, dass der Urknall nur ein Übergang von einem Universum ins nächste bildete, wer weiß das schon so genau? Trotzdem gibt es genügend Indizien, die auf einen solchen bizarren Augenblick hindeuten, an dem »unser« Kosmos aus einem ultradichten, unvorstellbar heißen Zustand in seine jetzige Gestalt überging.
In den 1930er-Jahren glaubten die Experten noch an den Ursprung des Universums aus einem kalten Urzustand. Doch wie sich zeigte, hätte die gesamte Materie in dem Fall nur aus Helium bestanden. Und das widersprach jeder Beobachtung. 1948 veröffentlichten dann drei Astrophysiker die Theorie eines »heißen Universums«.

Sie wollten damit auch möglichst erklären, wie alle Elemente im ursprünglichen superdichten Gebräu gleichzeitig entstehen konnten und wie sie in der heute bekannten Mischung auftreten.

Als später klar wurde, dass dafür andere Vorgänge verantwortlich waren und auch viel mehr Zeit für das ganze kosmische Theater zur Verfügung stand, als zusätzlich noch eine andere »kalte« Erklärung auftauchte, ging das Interesse an der neuen Idee allerdings bald zurück.

Vielleicht war das auch einer der Gründe, warum offenbar niemand damals eine sensationelle Vorhersage der 1948 aufgestellten Theorie zu prüfen versuchte: nämlich, dass aus der heißenPhase, genauer jener Zeit rund 300 000 Jahre nach dem vermuteten Urknall, eine elektromagnetische Reststrahlung existieren, den gesamten Himmel heute gleichermaßen erfüllen und somit aus allen Richtungen zu uns eindringen müsste – der kosmische Mikrowellenhintergrund, eine schwache Reststrahlung mit einer nur geringfügig über dem absoluten Nullpunkt liegenden Temperatur.

Aber erstens schien das alles sehr theoretisch, außerdem glaubte wahrscheinlich sowieso niemand daran, diese besondere Strahlung aus dem restlichen Wellensalat herausfiltern zu können.

Dann kam der Zufall zur Hilfe. Vor allem waren da zuerst die beiden US-Astronomen und Radioingenieure Arno Penzias und Robert W. Wilson, die eine große Hornantenne der amerikanischen Bell Telephone Laboratories für radioastronomische Messungen verwendeten. Dabei fiel ihnen genau jene von überall gleichmäßig eintreffende Strahlung auf.

Nur, dass sie noch nie von jener Theorie gehört hatten. Wieder schaltete sich der Zufall ein: Um mehrere Ecken herum erfuhr Penzias von einem anderen Forscher, der beabsichtige, diese Tieftemperatur-Strahlung zu suchen. Genau das, was Penzias mit seinem Kollegen bereitsgefunden hatte. Dieser »Fang« entpuppte sich als eine der wichtigsten Entdeckungen der Astronomie.

Mittlerweile ist die kosmische »3-Kelvin-Hintergrundstrahlung« (Cosmic Microwave Background, CMB) gut erforscht, sie lässt spannende Schlüsse über die Großstruktur des Universums zu – und hält jetzt möglicherweise eine neue Sensation parat.

Eine aktuelle Analyse dieses Glühens weist an einem Punkt eine merkwürdige »Beule« auf, die auf einen ganz besonderen Zusammenstoß hindeuten könnte. So fantastisch das klingen mag, die Entdecker dieser Anomalie halten es für möglich, dass unser Universum damals dort mit einem Paralleluniversum kollidierte. Solche Blasen-Universen bilden sich Theorien zufolge ständig, und zwar durch dem Raum selbst innewohnende Energie – ein schier unerschöpfliches Reservoir.

Was nach Science-Fiction klingt, basiert auf Naturgesetzen, wobei nüchterne Physik die Entstehung von mehreren Universen zulässt, die wie nahe Seifenblasen kurzzeitig aneinanderstoßen und sich dabei beeinflussen können.

Möglich wäre ein Überfließen von Materie, wobei am Berührungspunkt der beiden Universen eine Art kosmischer Fingerabdruck zurückbliebe. So zumindest meint der amCalifornia Institute of Technology (CalTech) tätige Kosmologe Ranga-Ram Chary, der CMB für den besten Ort hält, nach solchen verdächtigen Berührungspunkten zu suchen.

Tatsächlich entdeckte Chary an jener einen Stelle ein Signal, das 4500-mal heller erscheint als es eigentlich sein dürfte. Eine solche Abweichung würde weit besser zu einem Universum passen, dessen Verhältnis von Materie- zu Lichtteilchen rund 65-mal größer ist als »bei uns«. Seit Kurzem wird der Fund deutlich intensiver diskutiert.

Der Gedanke ist mehr als verlockend: In den tiefsten Abgründen des Universums, mitten in der uralten Reliktstrahlung, auf die Penzias und Wilson erstmals im Jahr 1965 gestoßen waren, taucht nun, genau ein halbes Jahrhundert später, eine Botschaft der Natur auf, die den Hinweis auf die Existenz anderer Universen liefert.

CMB, das ist der älteste Datenspeicher, auf den der Mensch Zugriff hat. Und nun lernt er, ihn immer genauer auszulesen und stößt dabei auf die Nachricht, dass unser Universum Nachbarn besitzt! Eine wirklich einzigartige Geschichte, doch auch Chary bleibt erst einmal skeptisch.

Denn ihm ist völlig klar: Nachweisen kann er derzeit leider noch nicht viel. Da ist zwar jenes merkwürdige helle Glühen, es könnte aber irgendein anderes Störrauschen sein, Licht vonunbekannten Galaxien oder gar kein echtes Signal. »Ungewöhnliche Behauptungen wie die Existenz anderer Universen fordern eine hohe Beweislast ein«, so schreibt der Kosmologe vorsichtig.

Doch will er natürlich mehr herausfinden. Seine Arbeit könnte eine gezieltere Suche nach solchen Hinweisen anregen, um irgendwann vielleicht tatsächlich zwingende Beweise für Paralleluniversen zu finden.

So, wie vor hundert Jahren noch unsere Milchstraße für einzigartig gehalten wurde, könnte es jetzt auch mit unserem Universum gehen, um das Bild vom Kosmos noch einmal unermesslich zu erweitern und mit den bislang nur spekulativen Multiversen ganz real zu erfüllen.




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Die Illusion einer sicheren Energieversorgung auf dem Balkan

Die Illusion einer sicheren Energieversorgung auf dem Balkan

F. William Engdahl

Seit starker Druck die bulgarische Regierung 2014 veranlasste, den Bau der russischen Gaspipeline South Stream zu stoppen, argumentiert Brüssel, der Baustopp sei wegen der »Sicherheit der Energieversorgung für die Region« und wegen des Risikos, von russischem Gas abhängig zu sein, notwendig gewesen. Die Pipeline sollte russisches Gas in den Balkan und nach Österreich und Italien liefern. Die Entscheidung hat im Gegensatz zu den Behauptungen aus Brüssel jedoch Bulgarien und die gesamte Region der Südoststaaten der EU großer Versorgungsunsicherheit ausgesetzt. Tatsache ist, dass die regionale Versorgungssicherheit mit Energie auf dem Balkan eine Illusion bleibt, solange auf der Erde Krieg herrscht. Wir in Europa und auf der Erde leben heute de facto im Zustand eines Weltkriegs, auch wenn das bis jetzt noch ein Hybrid-Krieg oder einer mit nicht traditionellen Mitteln ist.

Wie kam es dazu in einer Welt, in der vor knapp fünf Jahren die Ereignisse kaum auf eine Verschlechterung der politischen Beziehungen, vor allem zwischen der Europäischen Union und der Russischen Föderation, hinzudeuten schienen? Um diese Frage zu beantworten, ist es nötig, die heutige strategische Militärpolitik der Vereinigten Staaten zu verstehen.

Die Wolfowitz-Doktrin

Wie der russische Präsident Wladimir Putin in den letzten fünf Jahren wiederholt erklärte, verfolgen Washington und diejenigen, die die Washingtoner Politik bestimmen, unmittelbar seit der Auflösung der Sowjetunion und des Militärbündnisses Warschauer Pakt um 1990/1991 etwas, was sie gerne Amerikas »Manifest Destiny« (offenkundige Bestimmung) nennen. Es handelt sich weder um etwas Offenkundiges noch um eine Bestimmung, sondern um den verrückten Plan einiger machtbesessener Kreise.

Präsident George H. W. Bush gestand triumphierend in seiner Rede vor der gemeinsamen Sitzung des Kongresses am 11. September 1990 jene nicht erklärte Zielsetzung dieser machthungrigen Kreise ein. Bush war einer der wichtigsten Ingenieure, die die USA in eine globalistische, imperiale Kriegsmaschinerie umgewandelt haben. In seiner Rede am 11. September proklamierte er, Amerika würde als alleinige Supermacht das erschaffen, worauf sich Freimaurer und andere als »Neue Weltordnung« beziehen. Es ist das, was die amerikanische Ein-Dollar-Note auf Latein als »Novus ordo seclorum« verkündet. Jene neue Ordnung ist, wie heute klar sein dürfte, eine des Krieges, des Mordens, des Chaos, des Hasses und der Rache, eine der negativen Einstellungen überall dort, wo es noch positive gibt. Das ist weitestgehend die Geschichte der etwa 40 Jahre, seitdem Bush CIA-Direktor war, und er – beginnend mit der US-Invasion in den Irak 1991 – viele dieser Entwicklungen in Gang gebracht hat.
Im Februar 1992 hat das Büro des stellvertretenden Verteidigungsministers für Politik, Paul Wolfowitz, mit der Pentagon Defense Planning Guidance for 1994-99 (Leitfaden des Pentagon für die Verteidigungsplanung für die Jahre 1994 bis 1999) die strategische Politik für die Zeit nach Ende des Kalten Krieges skizziert. Der Leitfaden ist heute als »Wolfowitz-Doktrin« bekannt. Sie wurde vorzeitig von einem Beamten des Pentagon heimlich an die Öffentlichkeit gebracht.

Dieser meinte, eine solche radikale Abkehr von der US-Verteidigungsposition – insbesondere da der »Hauptfeind«, die Sowjetunion, nicht mehr der Feind war – sollte Gegenstand einer ganz und gar öffentlichen Debatte sein. Die ursprünglich skizzierte Richtlinie, die heute geltende Politik ist, wurde hastig überarbeitet und aufgeweicht, nachdem sie in der New York Times im Original erschienen war. Jedoch wird die ursprüngliche Politik bis heute beibehalten.

Die ursprüngliche Wolfowitz-Doktrin stellte fest: »Die politische und militärische Aufgabe Amerikas in der Zeit nach dem Kalten Krieg wird es sein, sicherzustellen, dass man keine rivalisierende Supermacht in Westeuropa, Asien und auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion aufkommen lässt.«

Sie verlangte – wenn nötig – Maßnahmen außerhalb des Regelwerks der Vereinten Nationen und vom US-Militär, Präventivkriege zu führen: »Wir werden uns die überragende Verantwortlichkeit vorbehalten, jene Fehlentwicklungen selektiv anzugehen, die nicht nur unsere Interessen bedrohen, sondern auch diejenigen unserer Verbündeten ... « Damals war Dick Cheney Verteidigungsminister unter Präsident Bush senior.

Die Wolfowitz-Doktrin proklamierte als Aufgabe Amerikas, »mögliche Wettbewerber zu überzeugen, dass sie nicht eine bedeutendere Rolle anzustreben brauchen oder eine aggressivere Haltung annehmen müssen, um ihre legitimen Interessen zu schützen«. Der verstorbene US-Senator Ted Kennedy hatte diese Doktrin 1992 verurteilt und als »die Forderung nach einem amerikanischen Imperialismus im 21. Jahrhundert, den keine andere Nation akzeptieren kann oder sollte« erklärt.

Die ursprüngliche Wolfowitz-Doktrin wurde nach dem 11. September 2001 unter George W. Bushs Präsidentschaft zur offiziell erklärten Politik. Es war die Zeit, als Cheney, Wolfowitz, Lewis Libby, Richard Perle, Andrew Marshall und andere hartgesottene, so genannte Neokonservative die US-Politik bestimmten. Sie wurde in den Medien als »Bush-Doktrin« oder im Jahr 2002 förmlich als National Security Strategy of the United States (Nationale Sicherheitsstrategie der Vereinigten Staaten) veröffentlicht.

Die Politik rechtfertigte »präventive« US-Militärschläge wie solche gegen die Taliban in Afghanistan und gegen Saddam Hussein im Irak ebenso wie die Forcierung von »regime changes« (Regimewechsel) durch die USA in Ländern ringsum auf der Welt, wenn diese nicht bereit waren, die politische Linie Washingtons unter dem Namen »Demokratieexport« voranzubringen.

Die beiden Säulen der Macht Amerikas

Seit 1944, im Gefolge des Bretton-Woods-Abkommens und nach der ein Jahr später getroffenen Entscheidung der USA, zwei Atombomben über Japan abzuwerfen, beruhte die Weltmacht der USA auf zwei Säulen. Die erste Säule war die Wall Street und der US-Dollar als Weltreservewährung. Die zweite bestand darin, es keiner anderen Nation zu erlauben, Amerikas militärische Überlegenheit herauszufordern. Seitdem bestand die US-Außenpolitik je nach der Stärke eines möglichen finanziellen oder militärischen Rivalen in einem sorgfältigen Wechsel zwischen der einen oder der anderen Säule.

Um 1989 begann sich ein wirtschaftlicher Rivale der USA mit Namen »Europäische Wirtschaftsunion« herauszubilden. Ihr neuer Plan für einen gemeinsamen Markt nach dem Fall der Berliner Mauer im November 1989 wurde im Februar 1992 als »Maastrichter Vertrag der Europäischen Union« bekannt. Er rief zur Einrichtung einer Europäischen Zentralbank und einer gemeinsamen Währung, des heutigen Euro, auf. Woran man sich kaum noch erinnert, war die weitere Forderung nach einem von der NATO unabhängigen Standbein der europäischen Verteidigung. Dazu sollte es nicht kommen. Washington ergriff praktische Maßnahmen, um den Krieg in Jugoslawien zu entfachen. Er veränderte die politische Landkarte Europas. Die NATOwurde den EU-Mitgliedsstaaten im Osten einschließlich Polen, Ungarn, Bulgarien, Rumänien und der Tschechischen Republik übergestülpt. Die von den USA kontrollierte NATO hatte die militärischen Angelegenheiten der EU zu dominieren und tut das bis heute.

Um 2007 war die finanzielle Säule der US-Weltherrschaft in große Schwierigkeiten geraten, als sich die auf US-Immobilien bezogene Bankenkrise bis September 2008 zur schlimmsten Finanzkrise in der Geschichte der USA auszuweiten begann.

Zu diesem Zeitpunkt stellte sich für Washington und die Wall Street eine ganz neue Herausforderung in Form eines zunehmend selbstbewussten Chinas und des Aufstiegs Russlands aus der Verwüstung der Jelzin-Jahre unter der nationalistischen Präsidentschaft von Wladimir Putin. Im Jahr 2008 stellte ein durchsetzungsfähiges China öffentlich klar, dass es den Kauf von US-Staatsanleihen überdenken werde, wenn die USA weiterhin Defizite in Höhe von Billionen Dollar auflaufen ließen.

Washington reagierte in Form einer irregulären Kriegsführung. Die USA leiteten im Dezember 2010 eine Reihe von Regimewechsel-Destabilisierungen im Nahen Osten ein und begannen in Tunesienmit der Revolution zum Sturz des dortigen Präsident Ben Ali. Dem folgte unmittelbar die »Farben-Revolution« auf dem Tahrir-Platz in Ägypten. Diese breitete sich mit der grausamen Zerstörung des wohlhabendsten muslimischen Landes in Afrika, Libyen, und mit der Ermordung Gaddafis Ende 2011 schnell über den gesamten Nahen Osten aus.

Washingtons geheimes Programm hinter der Unterstützung jener Revolutionen bestand darin, schließlich Marionettenregime der Muslimbruderschaft durchzusetzen, wie das für eine kurze Zeit mit Mohammed Mursi in Ägypten gelang. Strategisches Ziel war es, mit dem US-Militär zum ersten Mal direkt das Zentrum der weltweit bekannten Ölreserven zu kontrollieren. Mit dieser Kontrolle gelänge es, die Volkswirtschaften sowohl der EU als auch des aufstrebenden China zu beherrschen. Das sollte durch die Kontrolle ihres jeweiligen Zugangs zu Energie sowie die weltweite Kontrolle der Öl- und Gaspreise bewerkstelligt werden. Auf diese Strategie hat Dick Cheney, damals Vorstandsvorsitzender von Halliburton, bei seinem Vortrag vor dem Londoner Institute of Petroleum 1999 angespielt.

Die Energie-Geopolitik im Nahen Osten

Die Geopolitik mittels Energie – Öl und Erdgas – spielte in der Strategie Washingtons bei dem, was man zur Täuschung »Arabischer Frühling« genannt hat, eine zentrale Rolle.


Die größten Erdgasfelder der Welt erstrecken sich im Persischen Golf von den Hoheitsgewässern des Iran bis zu denen Katars.

Im Jahr 2009 besuchte der Emir von Katar, Hamad bin Chalifa Al Thani, den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in Damaskus. Dabei schlug Al Thani Assad vor, Syrien solle eine Vereinbarung über die Zulassung einer Transitgaspipeline von Katars riesigem Nord-Dome-Gasfeld im Persischen Golf, das sich an das mächtige South-Pars-Gasfeld im Iran anschließt, eingehen. Die Katar-Pipeline sollte sich durch Saudi-Arabien, Jordanien, Syrien bis zur Türkei erstrecken, um die europäischen Märkte zu versorgen. Ganz entscheidend daran war, dass sie Russland umgehen würde.

Ein damaliger Bericht von Agence France-Presse (AFP) behauptete, Assads Begründung für die Zurückweisung von Al Thanis Vorschlag sei »der Schutz der Interessen seines russischen Verbündeten, des europäischen Hauptlieferanten für Erdgas« gewesen. Stattdessen führte Assad2010 Gespräche mit dem Iran und dem Irak über einen alternativen zehn Milliarden Dollar umfassenden Pipeline-Plan, der möglicherweise auch dem Iran erlauben würde, Europa Gas aus dem South-Pars-Feld in den iranischen Gewässern des Persischen Golfs zu liefern.

Die drei Länder unterzeichneten dahingehend im Juli 2012 eine Absichtserklärung. Gerade zu dem Zeitpunkt breitete sich der syrische Bürgerkrieg nach Damaskus und Aleppo aus. Assad hatte sich zum Hauptfeind der USA, Frankreichs und Großbritanniens gemacht. Diesen Ländern schlossen sich Erdoğans Türkei und dann Saudi-Arabien und Katar an. Katar ist heute das Domizil der Muslimbruderschaft.

»Der offenkundigste Staatsstreich ...«

Im Oktober 2011 und erneut im Februar 2012 legte Russland im Sicherheitsrat der UNO sein Veto gegen US-Resolutionen ein, die militärische Interventionen genehmigt hätten, um Assad in Syrien zu stürzen. Die Reaktion Washingtons war, Moskau in seinem Hinterhof – in der Ukraine – zu treffen. Nach monatelangen, von den US gestützten Euromaidan-Protesten in Kiew zwang Washington im Februar 2014 den gewählten Präsidenten der Ukraine, um sein Leben zu fliehen.

Die Obama-Regierung unter der Führung des Falken im US-Außenministerium, Victoria Nuland, des US-Botschafters Geoffrey Pyatt und einer Menge von CIA-Agenten inmitten der Proteste auf dem Maidan-Platz installierte offen ihre handverlesenen Marionetten und bediente sich dazu offenkundiger Neonazis aus dem Prawyj Sektor und der Swoboda-Partei. George Friedman, der Chef von STRATFOR, einer US-Beratungsfirma für Strategie, zu deren Kunden das Pentagon, dieCIA sowie israelische Behörden zählen, nannte in einem Interview der russischen ZeitungKommersant im Dezember den von den USA organisierten Staatsstreich in der Ukraine den»offenkundigsten [US-] Staatsstreich der Geschichte«.

Als Washington nicht nur Deutschland, Frankreich und der EU, sondern auch Russland und der Ukraine diktierte, welche Personen das neue Putschregime in Kiew unter dem von ihnen ausgewählten Ministerpräsidenten, dem bekannten hochrangigen Scientologen Arsenij Jazenjuk, stellen sollten, war das ein Schlag ins Gesicht. Deutschland und Frankreich hatten schwer daran zu schlucken. Sie verkrochen sich hinter der Führung der Washingtoner Kriegsfalken in der Regierung Obama.

Die EU verabschiedete nach der Volksabstimmung auf der Krim im März 2014 einstimmig die von den USA diktierten Sanktionen gegen Russland. Die deutsche Industrie protestierte offen gegen die Sanktionen. Merkels Regierung beugte sich der NATO und Washington, und die deutsche Wirtschaft zusammen mit dem Rest der EU litten darunter schwer.

Diese US-Politik, mit der Ukraine einen tiefen Keil zwischen Russland und die EU zu treiben, bildete den eigentlichen Hintergrund für den enormen Druck aus Brüssel auf die Regierung Bulgariens, damit sie den Bau der Gaspipeline South Stream stoppt, die den südosteuropäischen Ländern unabhängig von der unsicheren ukrainischen Transitleitung jährlich 63 Milliarden Kubikmeter Gas geliefert hätte. Es wäre ein Schritt zu einer vom Kriegsgebiet Ukraine unabhängigen, regionalen Versorgungssicherheit mit Energie gewesen.

Die EU-Kommission übte, selbst unter dem Druck der Obama-Regierung stehend, unangemessenen Druck auf die bulgarische Regierung aus, ihr bilaterales Abkommen mit der russischen Gazprom über die Pipeline South Stream neu zu verhandeln. Das Land sollte sich dem dritten Energiepaket der EU fügen, das kaum mehr als ein geopolitisches Instrument ist, um den Zustrom russischen Gases in die EU zu mindern.

Das Paket bestimmt, dass in der EU kein Einzelunternehmen den gesamten Prozess von der Gewinnung über den Transport und den Verkauf der Energie kontrolliert. Brüssel handelte dabei mit einer zweifelhaften Legalität, da an South Stream verschiedene internationale Partner wie die italienische ENI (zu 20 Prozent), die französische EDF (zu 15 Prozent) und die deutscheWintershall, eine Tochter der BASF (zu 15 Prozent) beteiligt waren.

Bei seinem Besuch in der Türkei am 1. Dezember 2014 erklärte der russische Präsident Putin bekanntlich, die Einstellung von South Stream sei durch die EU-Vorschriften erzwungen worden. Er bot stattdessen die Lieferung von Gas durch die Türkei bis an die Grenze zu Griechenland an, abder die EU-Staaten eine andere Pipeline-Option bauen sollten.

Zurzeit gibt es keine anderen sicheren Gas-Optionen für Bulgarien und die Länder Südosteuropas außer von Russland und derGazprom. Das Gas vor der Küste Aserbaidschans reicht nicht aus. Das Gas aus Katar liegt mitten im Kriegsgebiet, ebenso wie das Gas aus dem Iran und das neu entdeckte Gasfeld Leviathan, das Israel beansprucht, was der Libanon zurückweist.

Aus geopolitischen Gründen ist das iranische Gas ein unwahrscheinlicher Kandidat für eine größere EU-Abhängigkeit. Dass Deutschland vor Kurzem Nord Stream II unterzeichnet hat, was zusätzliches russisches Gas über eine Unterwasserleitung durch die Ostsee nach Norddeutschland bringen würde, dürfte wahrscheinlich zurzeit die einzige gangbare Gas-Alternative für Bulgarien und die Region darstellen, bis die EU-Staaten sich entschließen, die Sanktionen gegen Russland aufzuheben und sich von Washingtons Position abzukoppeln, einen neuen Krieg gegen Russland mit Europa als Proxy voranzutreiben.






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Samstag, 21. November 2015

Die Kunst des Fermentierens

Die Kunst des Fermentierens

Janne Jörg Kipp

Das Fermentieren von Lebensmitteln durch Gärungsprozesse ist eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Lange war diese Kunst durch die immer weiter fortschreitende Industrialisierung der Lebensmittelproduktion vergessen oder zumindest verdrängt worden. Der »König des Fermentierens« Sandor Ellix Katz hat nun sein vollständiges Hauptwerk in der deutschen Fassung vorgelegt. Wir haben es uns angesehen.

Die Fermentation aus Gärprodukten, also aus lebendigen Bakterien- und Pilzkulturen, begleitet die Menschheit seit vielen Tausend Jahren. So wurden die natürlichen Nahrungsmittel, die wir als Menschen vorfanden, einfach, gesund und außerordentlich geschmackvoll haltbar gemacht. Sandor Ellix Katz hat diese Kunst wieder lebendig werden lassen und eine »tiefgreifende Erforschung grundlegender Konzepte und Prozesse aus aller Welt« niedergeschrieben.

Die Buchkritiker feiern das Werk überschwenglich: » (…) ist mehr als nur ein Kochbuch … es (sagt) Ihnen auch, was das bedeutet und warum eine so alltägliche und praktische Tätigkeit, wie sein eigenes Sauerkraut herzustellen, ein Weg ist, sich mit der Welt auseinanderzusetzen.« – »Ich bin derart beeindruckt – und bereit, loszulegen!« – »Hat man einmal durch die wachen Augen solch eines Genies einen Blick auf die Welt geworfen, gibt es keinen Weg zurück in die geschmacklose Welt, in der man vorher zu Hause war.« – »Katz legt den geheimnisvollen, sinnlichen Reiz von natürlich fermentierten Produkten dar – von Früchten, Honig und Milch über alle Arten von stärkehaltigem Getreide, Knollen- und Strunkgemüse bis hin zu Fisch und Fleisch – und füllt sie sowohl für Profis als auch für Hobbyköche mit Leben.«

Eingeladen von solchen Vorschusslorbeeren habe ich ein Werk kennengelernt, das die Lust auf den richtigen Umgang mit der mikrobakteriellen Welt regelrecht entfacht. So finden sich auf weit mehr als 500 fein illustrierten Seiten unglaublich viele interessante Rezepte, die wohl kein weiteres Buch auf der Welt in dieser Weise versammelt. Vorab führt er uns in die grundlegenden Rahmenbedingungen und Techniken ein. So lässt sich mittels Fermentierung ein außergewöhnliches Aroma sichern. Zudem werden die Lebensmittel nicht nur haltbarer, sondern auch gesünder, wie der Autor belegt.

Bevor es losgehen kann, zeigt Sandor Ellix Katz auf mehr als 30 unterhaltsamen Seiten, welche Techniken, Behältnisse und mögliche Hilfsmittel Sie künftig benötigen könnten. Dies reicht von derBewertung von Holzgefäßen über die Fermentierung in Gruben bis hin zur Beschreibung von Getreidemühlen und Kühlkammern. Dem praktischen Teil mit weltweit gesammelten leckeren und wertvollen Rezepten steht nach einem kurzen Studium dieser Randbedingungen nichts mehr im Weg.

Als Leser lernen Sie beispielsweise die Anwendungen in der deutschen Hausmannskost kennen, beispielsweise über das seit Kindheitstagen populäre Sauerkraut. Ebenso erfahren Sie alles Wissenswerte über weitere Gemüse und Früchte, auch aus dem fernen Ausland, wie etwa asiatische Gemüsevarianten. Zudem erleben Sie, wie sich saure Erfrischungsgetränke fermentieren lassen, Essig, Kombucha, Pru, Roots Beer und vieles mehr. Sehen Sie, wie herrliche Milchprodukt hergestellt werden können: vom Joghurt über Kefir zu Buttermilch, Molke oder Käse.

Auch Getreide und Knollengemüse lassen sich fermentieren, sehr einfach sogar, wie Katz zeigt: Produzieren Sie einfach Sauerteig und züchten ihn weiter, lässt sich leckeres Sauerteigbrot herstellen. Haferflocken, Pfannkuchen und viele weitere Getreideprodukte lassen sich einfach durch Fermentierung herstellen. Bier, Schimmelpilz-Kulturen und sogar Bohnen, Samen oder Nüsse, die sich in Kakao, Kokosfett oder Kaffee verwandeln können.


Diese Rezeptsammlung dürfte wie geschrieben bereits einmalig sein. Doch Katz lässt seine Leser nicht mit einfachen Rezepten allein. Schließlich widmet er ein ganzes Kapitel der Überlegung, wieSie ein Gewerbe auf Basis des Wissens um die Fermentation errichten können. Gesetze, verschiedene Geschäftsmodelle und Spezialisierungen – er lässt kein Thema aus, das interessierte Naturliebhaber gewinnbringend einsetzen könnten.

Seinen Ruf als »König des Fermentierens« schließlich unterstreicht der Autor mit seinem Parforce-Ritt durch die Geschichte der Kulturtechnik und den flammenden Appell, den er schließlich an seine Leser richtet. Ein Appell, der uns vor der rein industriellen Lebensmittelherstellung warnt. Und vor dem Vergessen dieser alten, wertvollen Technik, die unseren Weg als Menschen seit vielen Jahrtausenden begleitet hat.

Wenn Sie sich je mit dem Fermentieren beschäftigt haben oder beschäftigen wollen, kommen Sie an diesem ausführlichen, reich illustrierten und liebevoll beschriebenen Geschichtsbuch, Nachschlagewerk und Rezeptbuch nicht vorbei.











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Was ist bloß in Deutschland los? – Planlosigkeit…? Hilflosigkeit…? – Nein! Ich meine: Gottlosigkeit!

Was ist bloß in Deutschland los? – Planlosigkeit…? Hilflosigkeit…? – Nein! Ich meine: Gottlosigkeit!

Bernd Höcker

Gelegentlich höre ich mir gern die biblischen Kommentare von Ludwig Schneider an, der Begründer des Magazins Israel heute ist. So wurde vor ein paar Tagen ein Vortrag über den »Antichristen« gesendet, der mich sehr an aktuelle Ereignisse und an eine bestimmte Person erinnert hat. Sie können diesen Abschnitt des Vortrages auch im Internet anhören und angucken. Ab Minute 17:20 finden Sie die von mir genannten Passagen.

Hier eine kurze Zusammenfassung der Ausführungen von Ludwig Schneider: Der Antichrist sei sowohl der Gegenspieler Christi als auch sein Imitator. Er betöre die Menschen zuerst mit guten Taten, bis ihn alle lieben und verehren. Die Menschen merkten nicht, dass er nur ein »falscher Messias« sei und vertrauten ihm blindlings.
Bei Despoten sei die erste Hälfte ihrer Amtszeit fast immer eine gute Zeit, bis sie in der zweiten Hälfte ihr wahres Gesicht zeigten. Aber dann sei es für die Menschen bereits zu spät, es zu erkennen und darauf zu reagieren. Dann seien bereits unumkehrbare Tatsachen geschaffen.

An welche Person und an welche Situation erinnert mich das wohl?

Und warum beginne ich auf diese ungewöhnliche Weise meinen Artikel? Für mich hat das, was gerade in diesem Lande passiert, nicht nur eine politische, soziologische oder massenpsychologische Dimension. Um diesen Albtraum wirklich verstehen zu können, dürfen wir mystische Aspekte nicht außer Acht lassen.

Die erste Frage lautet daher: Gibt es »das Böse« überhaupt? Viele Menschen glauben das nicht. Sie sind dann aber ziemlich hilflos, wenn sie dem Bösen doch einmal direkt gegenüber stehen. Und sie sind verführbar für alles, was sich »gut« nennt. Jemand hat einmal gesagt, der größte Trick desTeufels sei es, den Menschen einzureden, es gebe ihn gar nicht. Seine Arbeit bestehe ja auch, so Wikipedia, im Verwirren, Fakten verdrehen und verleumden.

Merken Sie jetzt, wen und was ich meine?

Viele Menschen sind heute verwirrt. Sie hören Begriffe, die sie von klein auf kannten und die nun plötzlich von den Gutmenschen mit komplett entgegengesetzten Inhalten aufgeladen wurden. Jemand, der beispielsweise friedlich für die Gleichberechtigung der Menschen und für Freiheit, Sicherheit und inneren Frieden auf die Straße geht, wird »Rassist« oder »Nazi in Nadelstreifen« genannt.

Fanatisierte, linksorientierte Aktivisten, die friedliche Demonstranten mit massiver körperlicher Gewalt von ihren rechtmäßigen Demonstrationen abzuhalten versuchen, werden »die Anständigen« genannt. Das ist heute allgegenwärtige, etablierte Gutmenschen-Sprache und die staatlichen und privaten Qualitätsmedien »bürgern« diese neuen Bedeutungszuweisungen sozusagen offiziell in die deutsche Sprache ein.

Unsere führenden Politiker nennen die besorgten Bürger gerne auch schon mal »das Pack« oder unterstellen ihnen »Hass im Herzen«, um sie als Unpersonen abzustempeln, deren Argumente mannicht zu beachten braucht.

Wir nähern uns nun vorsichtig dem Kern des Artikels.

Ludwig Schneider erwähnte in seinem Kommentar zum Antichristen, dass dieser als Politiker in der ersten Hälfte seiner Amtszeit die Menschen mit guten Taten für sich einnehme. Dann aber, in der zweiten Hälfte, irreversible Fakten schaffe, die zur Vernichtung des ihm zum Wohlgedeihen anvertrauten Volkes führten.

Die Worte, ja die ausdrücklichen Versprechen, es gebe keine Höchstgrenzen von Flüchtlingen, die wir alle gerne herzlich willkommen heißen würden, sowie die Hurra-Rufe des abgerichteten Gutmenschen-Mobs haben die Situation, in der wir uns nun befinden, unumkehrbar herbeigeführt, angeheizt und zusätzlich aufgestachelt mit monetären Anreizen, sprich der Anlockung mit Bargeld.Millionenfach werden diese Nachrichten über das Internet in alle Welt verbreitet!

Abkehr vom falschen Weg oder pure Heuchelei?

Jetzt aber, wo in Kürze fast allen klar werden wird, dass wir mit einem Höllentempo dem Abgrund entgegenrasen, wird plötzlich wie wild, aber sinnlos mit den Armen herumgerudert und so getan, als würde man noch etwas an der auf uns zukommenden Katastrophe ändern können. Es kommen von den Politikern Sprüche wie: »...Verhältnisse in den Herkunftsländern verbessern...«.

Das Problem ist nur: Wir können in den Herkunftsländern so gut wie nichts ändern – und schon gar nicht kurz- oder mittelfristig! Anders sieht es mit der bedingungslosen »Willkommenskultur« aus: Sie wirkt sofort, unmittelbar und unumkehrbar. Auch die aktuellen schwachen Gegentöne, man könne nun neuerdings doch nicht die ganze Welt in Deutschland aufnehmen, sind viel zu zaghaft und kommen viel zu spät. Die Quintessenz lautet: Alles, was anlockt, wirkt sofort; alles, was bremst, wirkt gar nicht oder erst in Dekaden. Aber dann ist es zu spät!

Was ist hier eigentlich los? Ist das noch ziellos oder planlos? Nein! Ich meine, es ist skrupellos!

Die Situation ist den Politikern nicht etwa »aus der Hand geglitten« oder »planlos«. Diese Menschen wissen ganz genau, was sie tun. Und sie arbeiten mehrschichtig. Ich habe es auch in meinem Buch Böse Gutmenschen beschrieben: Von der massiv geförderten Verbreitung des Islam, über den bizarren, streng kontrollierten Gender-Wahnsinn, bis hin zur Auswilderung von Wölfen in der Nähe von Wohngegenden – alles, was die Gutmenschen uns mit schönen Worten vorschreiben wollen, führt uns in den Abgrund.

Wir sollen uns klein und schuldig fühlen und unsere Freiheit soll uns Stück für Stück genommen werden.

Ich denke, ich brauche nicht mehr zu erwähnen, wer mir bei dem Vortrag von Ludwig Schneider spontan in den Sinn kam. Die namentliche Nennung dieser Person zöge doch nur unnötigen Ärger nach sich...! Und wir wissen doch eh alle, wer gemeint ist...!










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