Montag, 27. Juni 2016

Erdbeben und Vulkanausbrüche: Unser Planet im Aufruhr

Erdbeben und Vulkanausbrüche: Unser Planet im Aufruhr

Andreas von Rétyi

Die Meldungen über Naturkatastrophen scheinen sich derzeit zu überschlagen – der mexikanische Vulkanriese Popocatéptl erwacht zu neuem Leben, Erdbeben in Ecuador, Japan und im Yellowstone beherrschen die Schlagzeilen. Gerät die Erde aus dem Gleichgewicht?

Tatsächlich scheinen so manche Katastrophen – rein statistisch betrachtet – mittlerweile überfällig zu sein. Ob nun große Ausbrüche von Vesuv und Ätna, ein starkes Beben in der Region des San-Andreas-Grabens oder sogar eine verheerende Eruption des Yellowstone-Supervulkans. Selbst der große Schlag von außen, der Absturz eines größeren Asteroiden, gilt als überfällig.

Nun klingt das alles vor allem nach Spekulation und Panikmache. Außerdem: Wurde die Welt nicht seit ihrem Bestehen schon immer von Katastrophen heimgesucht? Und hat sie nicht trotzdem weiterexistiert? Immer wieder gab es allerdings geologisch aktivere Perioden. Auch wenn sich mit Wahrscheinlichkeiten kaum allzu sinnvoll operieren lässt, fällt derzeit eine Häufung geologischer Aktivität auf. Einige Geologen sehen darin Anzeichen für bevorstehende größere Katastrophen. Diese Fachleute, wohl allen voran Jim O. Berkland, gelten allerdings als Außenseiter ihrer Zunft.

Tatsache ist, dass letzte Woche der gefährlichste Vulkan Mexikos wiedererwachte. Der beinahe 5500 Meter hohe Popocatépetl, kurz auch »El Popo« genannt, begann vom 17. auf den 18. April wieder Feuer zu speien, warf Lava aus und produzierte laut Angaben des mexikanischen National Disaster Prevention Center (CENAPRED) eine rund drei Kilometer aufragende Aschesäule.

Der Vulkan zeigt sich bereits seit einigen Jahren steigend aktiv: Die Serie begann nach einer rund 70 Jahre währenden Ruhephase kurz vor Weihnachten 1994. Sie setzte sich dann durch weitere Ausbrüche in den Jahren 2000, 2007, 2011, 2012, 2013 und 2015 fort. Ganz eindeutig nimmt alsodie Aktivität zu.

In der Region leben etwa 25 Millionen Menschen, die direkt von Ausbrüchen des Vulkans betroffen sind – allein in Mexico City leben 18 Millionen Menschen. Für sie besteht akute Gefahr. Ein großer Ausbruch wäre eine in modernen Zeiten nie dagewesene Katastrophe für Mexiko.

Solche starken Eruptionen ereigneten sich in der Geschichte des Vulkans wiederholt, reichen allerdings Jahrtausende zurück. In historischen Zeiten gab es lediglich im Jahr 1509 eine Großeruption des Popocatépetl, dessen Name aus der Aztekensprache stammt und so viel wie »rauchender Berg« bedeutet.

Mit der Vorhersage bleibt es nach wie vor schwierig. Was die Zukunft bringen wird, lässt sich also auch hier und jetzt kaum absehen. Doch die Häufung der Ausbrüche fällt auf. Auffallend auch die zahlreichen Erdbeben, wie sie in den vergangenen Tagen etliche Regionen der Welt heimgesucht haben.

Da wären die aktuellen Schwarmbeben im Yellowstone-Nationalpark, vor allem aber die starken Beben in Ecuador und Japan, wo sich derzeit auch zwei Vulkane wieder aktiver zeigten: der Sakurajima und der Suwanosejima. Im Laufe des Aprils machten weltweit etliche Vulkane auf sich aufmerkam, darunter der Colima, wiederum Mexiko, der Villarrica in Chile, der Fuego und der SantaMaria auf Guatemala, der Mt. Cleveland in Alaska oder der Reventador in Ecuador.

Die Ereignisse schienen sich um die Monatsmitte zu häufen. Am 16. April ereignete sich auch das schwere Erdbeben in Ecuador, das auf der Momenten-Magnituden-Skala eine Stärke von 7,8 erreichte und Hunderte von Todesopfern forderte, sowie fast zeitgleich eine Erdbebenserie in Japan, die maximal eine Stärke von 7,0 erreichte. Kann hier ein Zusammenhang bestehen, trotz einer Distanz von mehr als 15 000 Kilometern?

Der renommierte Geophysiker Paul Caruso, Forscher der amerikanischen Geologiebehörde U.S. Geological Survey (USGS), äußerte sich zwar insgesamt vorsichtig zu der Frage, ob die Katastrophen wirklich miteinander in Verbindung stehen könnten, normalerweise seien Beben auf die Distanz über einen ganzen Ozean hinweg nicht gekoppelt.

Dennoch existiere eine Hypothese, dass große Beben eine Art Kettenreaktion auslösen können. Immerhin, die beiden so weit entfernten Schauplätze stehen tatsächlich in Verbindung miteinander:über den berühmten zirkumpazifischen Feuergürtel (»Ring of Fire«). Auch andere Fachleute halten es für möglich, dass die großen Erdstöße weitere Beben nach sich ziehen können.

Roger Bilham von der Universität Colorado geht sogar so weit zu warnen, dass die gegenwärtigen Bedingungen vier seismische Ereignisse größer als 8,0 nach sich ziehen könnten. Sollten sie aber zunächst ausbleiben, könnte sich die Energie längerfristig weiter aufstauen und noch stärkere Beben auslösen.

Ähnliches erwarten derzeit indische Forscher. Sie erklären, dass sich gegenwärtig genügend tektonische Spannungen aufgebaut haben, um ein Erdbeben größer als 8,0 zu entfesseln. Dies könne jederzeit geschehen.

Der bereits erwähnte, heftig umstrittene US-Geologe Jim Berkland geht davon aus, dass die meisten großen Beben zu Zeiten von Voll- oder Neumond auftreten, was auch andere Geologen mit Blick auf die Gezeitenwirkung grundsätzlich für plausibel halten. Berkland macht sich gegenwärtig vor allem Sorgen zur San-Andreas-Verwerfung und zur Subduktionszone der Kaskadenkette an der US-Westküste.

Tatsache ist, dass dem großen Erdbeben, das San Francisco am 18. April 1906 heimsuchte, also vor ziemlich genau 100 Jahren, ebenfalls schwere Beben in Ecuador und Japan vorausgingen: Am31. Januar 1906 wurde Ecuador von einem sehr starken Erdbeben (Magnitude 8,8) erschüttert, am 17. März 1906 folgte dann ein heftiges Beben in Japan (Magnitude 7,8).

Fachleute wie die Seismologen José Andrade und Ares Rosakis vom Verwaltungsausschuss der Yachay University in Ecuador drängen darauf, das Land endlich mit einem Frühwarnsystem auszustatten.

Derzeit scheint sich die Erde selbst wie ein natürliches Frühwarnsystem zu verhalten, so meinen auch manche Forscher. Kündigt sich wirklich eine große Katastrophe an? Selbst wenn zu hoffen bleibt, dass sich die Geschichte nicht wiederholt, wird »es« doch unvermeidlich wieder geschehen. Nur wann, das ist eben die Frage.





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Aktive Erde: Teile des Erdmantels lösen sich ab

Aktive Erde: Teile des Erdmantels lösen sich ab

Andreas von Rétyi

Auch mehrere Milliarden Jahre nach ihrer Entstehung bleibt die Erde ein aktiver Planet. Kontinente verschieben sich, Erdbeben und Vulkanausbrüche suchen die Welt heim, und auch tief im Inneren der Erde ist alles in Bewegung. Forscher glauben nun, eine Erklärung dafür gefunden zu haben, warum sich in der letzten Zeit verstärkt Beben in den südöstlichen USA ereignet haben, einer tektonisch sicheren Region.


Die südöstlichen Vereinigten Staaten liegen mitten auf der riesigen Nordamerikanischen Platte und sind damit eine vor Erdbeben eher sichere Region. Seismische Aktivität findet bekanntlich vorwiegend an den Rändern der großen tektonischen Platten statt. Irgendetwas muss aber nun dazu führen, dass die Erde auch dort bebt.

Der Geophysiker Berk Biryol, Seismologe an der University of North Carolina at Chapel Hill (UNC Chapel Hill) hat nun zusammen mit seinen Kollegen dreidimensionale Karten vom obersten Abschnitt des Erdmantels angefertigt.

Dieser feste Teil bildet gemeinsam mit der darüber liegenden Erdkruste die Lithosphäre als starre Gesteinshülle unseres Planeten. Der untersuchte Bereich bildet den Boden tektonischer Platten, die ihrerseits auf der warmen, zähflüssigen Masse der Asthenosphäre als oberer Mantelzone schwimmen. Aus den Bilddaten geht hervor, dass die Plattendicke in den südöstlichen Vereinigten Staaten ungleichmäßig ist. Hier finden sich dicke Regionen mit dichtem, altem Fels zusammen mit dünneren Bereichen, die aus jüngerem, weniger dichtem Fels bestehen.

Die Wissenschaftler haben nun eine Theorie entwickelt, welcher Vorgang zunehmend für Beben an der Erdoberfläche sorgt. Im Laufe der Zeit gelangt neues Material in die Platte hinein, einige ihrer Teile werden auseinander geschoben und diese Veränderungen sorgen auch für die Entstehung dichterer Regionen. Die Schwerkraft zieht die massiveren Teile in den Mantel hinein. Material zerfällt und sinkt in die Asthenosphäre hinab. Auf diese Weise bilden sich Lücken, eben genau dort, wo die Brocken aus dem Boden der tektonischen Platte in die Tiefe fallen, so erläutern die Forscher. Bei diesem Prozess steigt Material geringerer Dichte aus der Asthenosphäre auf und füllt den Raum. Es kühlt sich ab und bildet neue Plattenabschnitte. Während des ganzen Hin und Her passiert vor allem eines: Sobald Teile der Platte abfallen, wird sie natürlich dünner und anfälliger. Insgesamt steigt dadurch die Wahrscheinlichkeit für seismische Aktivität deutlich an. So deuten die Forscher die Situation.

Natürlich geschieht das alles nicht von heute auf morgen und auch nicht erst seit gestern. »Diese Ereignisse finden für gewöhnlich über lange Zeitperioden statt. Die geologische Zeitskala erstreckt sich über Jahrmillionen«, so Biryol. Seiner Einschätzung nach findet der Prozess im beobachteten Gebiet bereits seit rund 65 Millionen Jahren statt. Und was wird in der nächsten Zukunft geschehen?

Die Forscher haben ihren Blick lediglich in die Vergangenheit gerichtet, doch Biryol glaubt nicht, dass sich die Menschen im Südosten der USA jetzt auf eine Katastrophe vorbereiten müssen. »Ich denke nicht, dass sich die Dinge in Zukunft ändern werden, zumindest nicht zu unseren Lebzeiten oder denen unserer Enkel oder deren Enkel. Geologische Prozesse finden über lange Zeitspannen statt, nichts wird sich über Nacht dramatisch ändern.« Und doch gibt es immer wieder sehr vehemente Ereignisse, die über Nacht geschehen – natürlich vor allem an Plattenrändern. Der berühmt-berüchtigte Pazifische Feuerring oder »Ring of Fire« macht da seinem Namen alle Ehre. Was die USA betrifft, wurden Beben in eher ruhigen Gebieten jedoch bereits registriert, das scheint bemerkenswert genug.

Das Erdbeben, das sich am 23. August 2011 bei Mineral in Virginia ereignete, erreichte die Stärke 5,8 auf der Momenten-Magnituden-Skala, erhielt die Einstufung »sehr stark« (VII) auf der zwölfstufigen Mercalli-Intensitäts-Skala und wurde von mehr Menschen wahrgenommen als jedes andere Erdbeben der US-amerikanischen Geschichte. Das bestätigt auch der US GeologicalSurvey als wissenschaftliche Kartografie-Behörde des US-Innenministeriums. Vielleicht war es ein nicht ganz zu unterschätzendes Signal, wenn auch für die nähere Zukunft kein Grund zur Panik bestehen dürfte.

Dramatischer könnte sich die Situation hingegen schon relativ bald auf Hawaii entwickeln. Natürlich herrscht hier geologisch gesehen auch eine völlig andere Sachlage.

Die vulkanische Inselgruppe befindet sich auf einem besonders heißen Bereich der Asthenosphäre. Hawaii wird als zentrales Ziel für Erdbeben und Tsunamis aus beinahe jeder Richtung beschrieben.

Forscher der Universität Hawaii haben vor wenigen Tagen eine bemerkenswerte Prognose gewagt. Sie sagen einen Mega-Tsunami voraus, der möglicherweise bereits in den nächsten 50 Jahren eintreten und katastrophale Schäden verursachen wird. Das bedrohliche Naturereignis soll von den Aleuten ausgehen, dort ausgelöst durch ein Erdbeben der Stärke 9.0, was dem verheerenden Tōhoku-Beben von 2011 entspricht. Die Wissenschaftler rechnen mit der Entwicklung einer rund zehn Meter hohen Flutwelle.

In der Region der Aleuten-Inselkette taucht die Pazifische Platte unter die Nordamerikanische Platte ab, wodurch immer wieder starke Erdbeben ausgelöst werden. Dass das große Erdbebentatsächlich in der genannten Zeitspanne kommt, beziffern die Geologen die Geologen mit einer neunprozentigen Wahrscheinlichkeit.

Sie haben auch durchgerechnet, in welcher monetären Größenordnung sich die Schäden bewegen dürften. Ergebnis: rund 3,6 Milliarden US-Dollar! Auf Grundlage dieser Prognose werden bereits erste Vorsorgemaßnahmen getroffen.

Dazu zählt die Aktualisierung von Tsunami-Warnkarten, Neudefinition von Evakuierungszonen und eine Erweiterung der als gefährdet eingestuften Gebiete. Es ist doch immer besser, vorbereitet zu sein.








Das Ewigkeits-Rad des Johann Bessler und andere Energiewunder
Im Mittelpunkt dieses fesselnden neuen Buches von Andreas von Rétyi steht der bis heute geheimnisumwitterte Johann Bessler und sein unfassbares Ewigkeits-Rad: Hat er schon vor langer Zeit die geniale Lösung für alle Energieprobleme unserer Welt gefunden?


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Aktuell finden 40 Vulkanausbrüche weltweit statt– Erdkruste wird immer instabiler

Aktuell finden 40 Vulkanausbrüche weltweit statt– Erdkruste wird immer instabiler

Michael Snyder

Ist Ihnen bewusst, dass unsere Erde immer häufiger erschüttert und durchgerüttelt wird ‒ und schlingert? In den letzten Tagen kam es in Costa Rica und Indonesien zu größeren Vulkanausbrüchen. Und laut der Internetseite Volcano Discovery kommt es weltweit aktuell zu 40 Vulkanausbrüchen. Gegenwärtig suchen Erdbeben die Erde mit alarmierender Regelmäßigkeit heim. Erst in der vergangenen Woche wurde Ecuador in rascher Folge von einem Erdbeben der Stärke 6,7 auf der Richterskala und einem weiteren Beben der Stärke 6,8 heimgesucht.

Innerhalb des letzten Monats kam es weltweit zu insgesamt mehr als 3000 Erdbeben der Stärke 1,5 und höher. Es trifft zu, dass ich in meinen Artikeln immer wieder auf den sich rasch beschleunigenden Untergang unseres Finanzsystems eingehe, aber beim bevorstehenden Zusammenbruch geht es längst nicht nur um Geld.

Nach meiner Überzeugung stehen wir vor einem »perfekten Sturm« – also einer selten auftretenden Kombination von Umständen, die eine gegebene Situation dramatisch verschlechtern. Und dieser drohende »perfekte Sturm« wird unsere Gesellschaft massiv lahmlegen und zu Veränderungen führen, die die meisten von uns sich jetzt noch nicht einmal vorstellen können.

Aber reden wir von den Vulkanausbrüchen, zu denen es in den letzten Tagen gekommen ist. Der Ausbruch des Vulkans Turrialba in Costa Rica hat die dortigen Behörden völlig überrascht. Und eine dicke Schicht aus Staub und Asche bedeckt Fahrzeuge und Gebäude noch in der Hauptstadt San José, die fast 50 Kilometer vom Vulkan entfernt liegt.
»Ein Vulkanausbruch in Costa Rica schleuderte Rauch und Asche bis zu drei Kilometer hoch in die Luft.
Hunderte Menschen suchten die Krankenhäuser auf und klagten dort über Atem- und Hautprobleme.
Einige Schulen wurden geschlossen, und manche Flüge in das Land mussten gestrichen oder umgeleitet werden.
Die Menschen in der Hauptstadt San José, die sich etwa 50 Kilometer westlich vom Vulkan Turrialba befindet, berichteten, Ascheschichten bedeckten Gebäude und Fahrzeuge, und es habe stark nach Schwefel gerochen.«
Im Vorfeld des Ausbruchs war es in der Umgebung des Vulkans bereits zu »Erdbebenschwärmen« gekommen. Aber Wissenschaftler hatten der Öffentlichkeit versichert, diese Vielzahl kleinererErdbeben sei »nicht als Zeichen eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs zu werten«.

Auf diesen Aspekt werde ich später in diesem Artikel noch eingehen.

Aber wenden wir uns zunächst dem anderen gegenwärtig laufenden, größeren Ausbruch zu. Im Norden der indonesischen Insel Sumatra kam es zu einem massiven Ausbruch des Sinabung, und dies löste dort in verschiedensten Bereichen chaotische Zustände aus.
»Die Zahl der Todesopfer des Vulkanausbruchs im Westen Indonesiens ist auf sechs Menschen angestiegen, erklärte ein Regierungsvertreter am Samstag. Es wird befürchtet, dass noch weitere Personen Opfer der heißen Aschelawine geworden sind.
Bei drei weiteren Personen ist der Gesundheitszustand weiterhin kritisch, nachdem es am Sinabung, einem hochaktiven Vulkan, am Samstagnachmittag zu einer Reihe von Eruptionen kam, erklärte der Sprecher der Notfallbehörde Purwo Nugroho. ›Insgesamt neun Menschen wurden von den heißen Wolken erfasst. Sechs von ihnen starben, bei drei weiteren Personen ist der Gesundheitszustand aufgrund der starken Verbrennungen noch kritisch‹, sagte er weiter. Die Verletzten seien in Krankenhäuser gebracht worden.«
Laut einem Bericht brachen starke Lavaströme aus dem Vulkan hervor. Und dies ist nur ein Beispiel dafür, wie Vulkane, die eigentlich als inaktiv angesehen werden, gegenwärtig überall auf der Weltwieder aktiv werden. Der Sinabung beispielsweise war vor dem Jahr 2010, wo es erstmals wieder zu einem Ausbruch gekommen war, 400 Jahre inaktiv gewesen.

Auch vom sehr gefährlichen VulkanBárðarbunga auf Island werden beispielloseAktivitäten gemeldet. Bisher erfolgte noch kein Ausbruch. Aber die weitere Entwicklung muss genau überwacht werden, weil ein größerer Ausbruch dort ernste Folgen für ganz Europa nach sich zöge.

Ich möchte jetzt noch einen früheren Artikel zum Thema »Vulkanausbrüche« von mir aus der vergangenen Woche mit einigen wesentlichen Informationen aktualisieren. Vor dem Ausbruch des Vulkans Turrialba in Costa Rica kam es in der näheren Umgebung des Vulkans zu deutlichen Erbebenschwärmen. Das gleiche Phänomen ist nun auch bei drei größeren Vulkanen in den USA zu beobachten.

Dazu möchte ich Ihnen drei Bilder vorlegen, die man sich von Google Earth über das Pacific Northwest Seismic Network herunterladen kann. Das erste Bild zeigt die Erdbebenaktivitäten in der Region um den Vulkan St. Helen im Süden des US-Bundesstaats Washington. Im letzten Monathaben hier 95 Erdbeben stattgefunden. Und die meisten dieser Beben erfolgten in der Nähe des Kraters.

Das zweite Bild zeigt die jüngsten seismischen Aktivitäten am Mt. Rainier, der sich 87 Kilometer südöstlich von Seattle ebenfalls im US-Bundesstaat Washington befindet. Diejenigen, die meine Arbeit seit Längerem verfolgen, wissen, dass ich diesen Vulkan für einen der gefährlichsten Berge in Amerika halte. Ich bin überzeugt, dass ein größerer Ausbruch dieses Vulkans in nicht allzu weiter Zukunft stattfinden wird. Im vergangenen Monat ereigneten sich 96 Erdbeben am Mt. Rainier, und auch hier traten sie in der Nähe des Kraters und an dessen Südosthang auf.

Der etwa 70 Kilometer östlich von Portland im US-Bundesstaat Oregon gelegene Mt. Hood ist ebenfalls ein sehr gefährlicher Vulkan. In den letzten Tagen kam es zu 126 Erdbeben im näheren Umfeld des Vulkans. Und aufdiesem Bild kann man erkennen, dass sich diese Erdbeben im Wesentlichen auf eine kleine Region am unteren Südhang des Berges beschränkten. Dies ist insofern beunruhigend, da auch der große Ausbruch des St. Helen im Jahr 1980 am Südhang erfolgte.

Wenn es in anderen Teilen der Welt zu größeren Vulkanausbrüchen oder Erdbeben kommt, zeigen sich viele Amerikaner nicht sonderlich besorgt, weil sie sich nicht vorstellen können, dass dieser Anstieg der weltweiten seismischen Aktivitäten in irgendeiner Form eine persönliche Bedrohung ihrerseits darstellen könnte.

Aber tatsächlich liegt praktisch die gesamte Westküste der USA entlang des sogenannten »Pazifischen Feuerrings«, eines »Vulkangürtels, der den Pazifischen Ozean von drei Seiten« umschließt. In praktisch allen anderen Bereichen des Feuerrings mehren sich derzeit die vulkanischen Aktivitäten.

Irgendwann wird es auch an der amerikanischen Westküste zu gigantischen Erdbeben kommen und irgendwann auch zu gigantischen Vulkanausbrüchen. Wissenschaftler versichern, dass dieseEntwicklungen unvermeidlich sind.

Natürlich hoffen wir, dass es nicht dazu kommen wird. Aber wenn wir unsere Köpfe in den Sand stecken und unsere Augen vor diesen Gefahren verschließen, trägt das nicht gerade dazu bei, die Angelegenheit erträglicher zu gestalten.

Wir sollten uns besser vorbereiten, solangewir es noch können, denn irgendwann wird es zu spät sein.




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In Kalifornien und in Yellowstone hört die Erde gar nicht mehr auf zu beben

In Kalifornien und in Yellowstone hört die Erde gar nicht mehr auf zu beben

Michael Snyder

Ein Thema hat in den vergangenen Tagen die Mainstreammedien in den USA voll und ganz in den Bann geschlagen: das größte Massaker in der Geschichte der USA. Gleichzeitig allerdings wurden ungewöhnliche seismische Aktivitäten entlang den größeren Verwerfungslinien in Kalifornien und in der Nähe des Supervulkans Yellowstone verzeichnet.

Reden wir zunächst über Yellowstone. In den vergangenen Monaten haben sich die großen Geysire dort sehr ungewöhnlich verhalten. Meine Frau und ich haben in unserer Fernsehshowetwas zu diesem Thema gesagt. Allein in der vergangenen Woche gab es dort in der Region drei Erdbeben von beträchtlicher Stärke.
Am 9. Juni wurde ein Erdbeben mit einer Stärke von 3,7 gemessen, am 13. Juni mit einer Stärke von 4,3, und ein Erdstoß am 14. Juni erreichte eine Stärke 4,0 auf der Richterskala. Natürlich kommt es in der Yellowstone-Region immer wieder zu Erdbeben.

Aber die meisten von ihnen sind sehr, sehr schwach. Dass ein Erdbeben dieser Stärke direkt im Umfeld von Yellowstone auftritt, ist ausgesprochen ungewöhnlich und mehr als nur ein wenig beunruhigend.

Die Karte stammt von der Bundesbehörde USGS und zeigt alle Erdbeben, die ab einer Stärke von 2,5 über einen Zeitraum von sieben Tagen im Westen der Vereinigten Staaten verzeichnet wurden. Die drei großen Erdbeben im Südwesten von Montana sind auf der Karte deutlich zu erkennen. Allerdings überlagern sich die Punkte. Ich zeige Ihnen diese Karte aber aus einem anderen Grund: Damit Sie sehen können, wie viele Beben entlang der großen Verwerfungslinien im südlichen Kalifornien registriert wurden.


Das stärkste Beben erreichte die Stärke 5,2 auf der Richterskala und traf ein Gebiet nordöstlich von San Diego. Das schreibt NBC Los Angeles:
»Ein Erdbeben der Stärke 5,2 mit Epizentrum in der Wüste nordöstlich von San Diego ließ am frühen Freitagmorgen den Süden Kaliforniens erzittern.
Das Erdbeben trat gegen 1 Uhr früh nordwestlich von Borrego Springs im Bezirk San Diego auf, wie die USGS meldete. Zunächst war die Stärke des Bebens mit 5,1 angegeben worden, bevor sie, wie die USGS mitteilte, auf 5,2 korrigiert wurde.«
Aber mit diesem Erdstoß war es keineswegs getan, ganz und gar nicht. Auf dieses größere Beben folgten mindestens 800 Nachbeben. Natürlich erwarten wir nach einem stärkeren BebenNachbeben, aber so viele? Das ist schon sehr, sehr ungewöhnlich.

Auch die Beben, die weiter nördlich vor der Küste Nordkaliforniens und Oregons registriert wurden, geben Anlass zu großer Besorgnis.

Erst vor Kurzem schrieb ich darüber, dass dieBundesregierung Bohrungen durchführt, die die Reaktion auf ein Beben der Stärke 9,0 in der Cascadia-Subduktionszone simulieren sollen. Wenn es hier und jetzt zu einem derartigen Beben käme, würden die Schäden alles Vorstellbare übersteigen.

Die USGS räumt ein, dass ein derartiges Erdbeben sehr wahrscheinlich ist und dass es »vermutlich gewaltige Tsunamiwellen verursachen würde«.
»Beunruhigenderweise hat die USGS bestätigt, dass dieselben Computermodelle zeigen, dass ein Erdbeben mit einer Stärke von bis zu 9,3 entstehen könnte, das vermutlich gewaltige Tsunamiwellen verursachen würde.
Das Beben wäre noch stärker als das der Stärke 9,0, das Japan 2011 traf und einen Tsunami auslöste. Tausende Menschen starben damals, und Atomreaktoren wurden beschädigt.
Was noch schlimmer ist: Viele Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass die USA nicht auf ein derartiges Beben vorbereitet sind, es aber jederzeit dazu kommen könnte.«
Nach Einschätzung von Forschern ist ein derartiges Beben mit begleitendem Tsunami längst überfällig.

Wenn es kommt, werden viele Amerikaner, die jetzt direkt an der Küste wohnen, ihr Leben verlieren.

Warum das alles für uns relevant ist? Nun, in vielen Gebieten entlang des Feuerrings, der Vulkankette, die den Pazifischen Ozean mehr oder weniger einschließt, erwachen die Vulkane wieder zum Leben.

Gerade erst vor wenigen Tagen pustete der größte Vulkan Eurasiens heiße Asche sechs Kilometer hoch in die Atmosphäre.
»Eurasiens größter Vulkan, die Kljutschewskaja Sopka im fernen Osten Russlands, hat am Dienstag heiße Asche kilometerweit in die Luft geblasen, teilte der örtliche geophysikalische Dienst mit.
Der Ausbruch wurde am Morgen [des Dienstags] entdeckt … die Aschewolke stieg sechs Kilometer hoch. Die Dampf-und-Gas-Wolke erstreckte sich bis zu 47 Kilometer westlich des Vulkans‹, erklärte ein Vertreter der russischen Behörde der Nachrichtenagentur Ria Novosti.«
Und in Neuseeland gibt es Anzeichen dafür, dass sich unter einer Kleinstadt ein nagelneuer größerer Vulkan bildet.
»Forscher haben kürzlich unter Matata, einer kleinen Küstenstadt auf der neuseeländischen Nordinsel etwa 200 Kilometer von Auckland entfernt, ein massives Magmadepot festgestellt, aus dem möglicherweise ein neuer Vulkan entstehen könnte.
Was ungewöhnlich ist: Diese Magmakammer befindet sich weit entfernt von aktiven Vulkanen.
Seit 1950 habe sich unter der neuseeländischen Kleinstadt ein gewaltiges Magmadepot angesammelt, sagte der Geophysiker Ian Hamling.
Die Magmamenge würde ausreichen, um 80 000 Schwimmbäder zu füllen, und hat den Boden um 40 Zentimeter angehoben.«

Die Kruste unseres Planeten wird immer instabiler, und im Jahr 2016 haben wir bereits eine ganze Reihe sehr beunruhigender Erdbeben und Vulkanausbrüche erlebt.

Hier in den Vereinigten Staaten konnten wir in den vergangenen Wochen gleichzeitig sehr große Schwarmbeben unter Mount Hood, Mount Rainier und Mount Saint Helens beobachten.

Vielleicht tun Sie das als nicht wichtig ab, aber viele Experten halten das für unbedingt relevant.

Irgendwann wird es an der amerikanischen Westküste zu starken Vulkanausbrüchen kommen. Irgendwann wird es an der amerikanischen Westküste zu schweren Erdbeben kommen.

Die Forscher sagen, das sei nur eine Frage der Zeit. Leider kann es sein, dass diese Ereignisse mit einer Häufigkeit und Intensität über uns hereinbrechen, wie es niemand erwartet hätte.






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Kalifornien: Kommt bald das große Beben?

Kalifornien: Kommt bald das große Beben?

Andreas von Rétyi

Durchschnittlich alle 100 Jahre kommt es an der nordamerikanischen Pazifikküste zu einem schweren Erdbeben. Die meisten Forscher glauben daher, dass dieser Region nun bald eine neue Katastrophe bevorsteht. Warnungen werden noch vielfach in den Wind geschrieben, doch aktuelle Messungen bestätigen sämtliche Befürchtungen.

Die aktuellen Daten sind alarmierend. Forscher der Universität Hawaii in Mānoa, der Universität Washington und der Scripps Institution of Oceanography (SIO) haben Messungen eines hochsensiblen GPS-Netzwerks ausgewertet, um die Bodenbewegungen entlang der San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien genau zu analysieren.
Dabei sind sie auf eine ganze Reihe jeweils etwa 200 Kilometer großer »Lappen« von Erhebungen und Absenkungen gestoßen. Hier geht es lediglich um wenige Millimeter, aber die sind entscheidend, so die Forscher.

Die Bewegungen finden großflächig statt und entsprechen nach Aussagen der Geophysiker sehr genau den bereits zuvor mit Supercomputern durchgeführten, aufwändigen Simulationsrechnungen.

Das GPS-Netzwerk des EarthScope Plate Boundary Observatory verzeichnet sowohl vertikale als auch horizontale Bewegungen der Erdkruste. Die vertikalen Verschiebungen werden dabei von vielen Faktoren mitbestimmt. Natürlich spielt die tektonische Krustenbewegung eine Rolle, allerdings auch das Einströmen von Grundwasser, die örtliche Oberflächengeologie oder variierender Niederschlag.

Für die Gruppe um den jungen Wissenschaftler Samuel Howell stellte sich nun die besondere Herausforderung, die regionalen tektonischen Bewegungen von den auf engerer Skala stattfindenden örtlichen Bewegungen zu unterscheiden. Was würde nach dem Ausfiltern desirrelevanten »statistischen Rauschens« übrig bleiben?

Howell und seine Kollegen bemühten umfangreiche statistische Verfahren, um schließlich die entscheidenden Muster zu erfassen. »Während die San-Andreas-GPS-Daten über mehr als ein Jahrzehnt hinweg öffentlich verfügbar gewesen sind, wurde die vertikale Komponente bei tektonischen Untersuchungen weitgehend ignoriert, wegen der Schwierigkeiten bei der Interpretation der verrauschten Daten«, so Howell.

Mit der jetzt angewandten Technik aber sei es endlich möglich geworden, die Signale zu isolieren, um am Ende sogar auf ein relativ einfaches Muster vertikaler Bewegungen zu stoßen.
Entlang der berühmten San-Andreas-Verwerfung driften zwei große tektonische Platten aneinander vorbei – hier berühren sich die Pazifische und die Nordamerikanische Platte. Die beiden Teile derErdkruste sind in vielen Abschnitten nahezu unbeweglich verzahnt, hier summiert sich mit der Zeit eine enorme Energie auf. Sobald der angestaute Druck groß genug ist, wird sie schlagartig freigesetzt.

Schon im Jahr 2006 warnte eine Studie, dass sich wieder ausreichend Spannung für ein Beben der Stärke 7,0 auf der Momenten-Magnituden-Skala aufgebaut habe.

Das System entspannt sich dann mit einem mächtigen Ruck, der durch die Erdkruste geht. Dabei treten Verschiebungen um mehrere Meter auf. Das geschah unter anderem am 9. Januar 1857, als ein sehr schweres Beben große Regionen Kaliforniens heimsuchte.

Wegen der noch sehr geringen Besiedlungsdichte kamen, soweit bekannt ist, damals lediglich zwei Menschen ums Leben. Ganz anders am 18. April 1906, als San Francisco von einem verheerendenBeben zu rund 80 Prozent zerstört wurde. Das nächste große Beben wird für Südkalifornien erwartet, da hier seit gut 300 Jahren kein vergleichbares Ereignis mehr aufgetreten ist.

Das aktuell herausgefilterte Muster ähnelt sowohl in seiner Dimension als auch in der Bewegungsrichtung früheren Modellrechnungen, wie sie vor allem von Professor Bridget Smith-Konter von der Universität Hawaii durchgeführt wurden.

»Wir waren überrascht und gefesselt, als wir sahen, dass diese statistische Methode ein kohärentes Geschwindigkeitsfeld ganz nach Art unserer physikalischen Erdbebenzyklusmodelle geliefert hat«, so kommentiert Smith-Konter die neuen Funde. Gerade die Kombination der theoretischen Vorhersagen mit den direkten Messungen und deren herausragenden Analyse sei besonders aussagekräftig, so hält die Wissenschaftlerin fest.

Doch abgesehen von der Freude der Forscher über ihre guten Ergebnisse bleibt vor allem Sorge. Selbst der beste Seismologe kann nicht vorhersagen, wann genau das nächste große Erdbeben die Westküste der USA heimsuchen wird.

Doch jedem ist klar, dass es »demnächst« unvermeidlich wieder geschehen muss. Das bestätigen umso mehr die aktuellen Messdaten. Manche meinen sogar, das nächste Beben wird noch wesentlich schlimmer werden als das von 1906. So ist schon die Rede vom bevorstehenden»Monsterbeben«.

Leider wurden entsprechende Warnungen bisher kaum beachtet. Wenn aber die Katastrophe eintritt, werden Millionen von Menschen direkt oder indirekt betroffen sein. Verwüstet »The Big One«, ein solches Riesenbeben, die Metro-Region von Los Angeles, bricht dort die komplette Infrastruktur zusammen. Wasser-, Nahrungs-, Stromversorgung, das Energienetz, die öffentlichen Verkehrsmittel, das gesamte System.

Es wird nun höchste Zeit, die nötigsten Vorkehrungen zu treffen, um das Machbare zu tun und möglichst viele Menschen zu retten, so warnen viele Wissenschaftler. In jedem Fall aber werden die Konsequenzen eines solchen Bebens enorm sein und auf lange Zeit ihren Schatten auf die Region werfen.






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